Oelinghausen

Oelinghausen als Kloster

Seit fast 850 Jahren besteht in Oelinghausen ein Kloster. Fromme Männer und Frauen haben um 1174 auf dem Grund und Boden eines Kölnischen Ministerialen, Sigenand v. Basthusen und seiner Frau Hathewigis, das erste Kloster errichtet.

Wer Oelinghausen heute besucht und die Kirche, die Gebäude und die Umgebung erlebt, ist beeindruckt von der kulturellen Vielfalt, dem verbliebenen monastischen Erbe und vom klösterlichen Geist, der immer noch bzw. wieder hier zu spüren ist.

Mit der Aufhebung des  Klosters im Jahre 1804 ist der Zeitgeist über die alte Klosteranlage hinweggefegt und hat mit den Klosterfrauen nicht nur das eigentliche Klosterleben, sondern auch caritatives Engagement und Fürsorge für die Menschen in der Umgebung fortgeweht. Nach einer Phase des Verfalls kehrte  nach 152 Jahren wieder Klosterleben nach Oelinghausen zurück. Mit vereinten Kräften von Ordensangehörigen, der Pfarrgemeinde, des Freundeskreises und vieler Menschen, denen Oelinghausen wichtig war, konnte der Verfall aufgehalten und die alten Mauern mit neuem Leben gefüllt werden. Seit 1956 ist Oelinghausen mit den Mariannhiller Missionaren  und dann ab 1992 mit den Schwestern der Hl. Maria Magdalena Postel wieder zu einem Ort geworden, an dem klösterliches Leben stattfindet.

Oelinghausen als Heiratskirche

Die Klosterkirche in Oelinghausen ist schon seit Jahrzehnten eine beliebte und von vielen Brautpaaren bevorzugte „Heiratskirche“. Dies ist zum einen sicher ihrer passenden Größe für diesen Anlass und der prächtigen barocken Ausstattung, zum anderen aber auch der besonderen Ausstrahlung des Ortes Kloster Oelinghausen zu verdanken.
Immer wieder trifft man in Oelinghausen Menschen an, die im Gespräch darüber berichten, dass sie vor 20, 30 oder mehr Jahren hier geheiratet und zu diesem Ort und zu dieser Kirche nach wie vor eine ganz besondere Beziehung haben. Aber nicht nur ältere Paare finden den Weg nach Oelinghausen. Auch junge und ältere Menschen, die in einer Beziehung leben, die kirchlich heiraten und sich das Ja-Wort geben möchten, finden sich gerne hier ein. Oft sieht man sie an schönen Frühlings- und Sommertagen in der Kirche „ihren großen Tag“ in Gedanken vorbereiten oder erlebt sie auf den besonderen Bänken vor der Klosterkirche in intensiven Gesprächen. Hier spielt die Oelinghauser Herzbank mit ihrem geschwungenen Doppelsitz und dem überspannenden roten Herz eine ganz besondere Rolle. Auch der Ort Oelinghausen selbst mit seiner Stille, dem angenehmen Ambiente, den gepflegten Grünanlagen und den blühenden Gärten trägt dazu bei.

Oelinghausen als Bezugs- und Ankerpunkt

Paare, die gerade geheiratet haben, kommen immer wieder hierher und auch, wenn eine berufliche Veränderung jung Verheiratete in die Ferne führt, so kommt doch manch einer beim Heimatbesuch gern auch nach Oelinghausen zurück. Selbst ihre Kinder lassen Oelinghausen-Brautpaare später gern hier taufen. Häufig kommt zum Ausdruck, dass Oelinghausen auch über Pfarreigrenzen hinweg einen besonderen Status genießt. Nicht nur aus der Pfarrei St. Petri Hüsten schließen hier Paare den Bund fürs Leben, sondern auch aus der näheren und weiteren Umgebung geben sich immer wieder Menschen, die sich lieben, hier das Ja-Wort.
Der „besondere Ort“ für einen“ besonderen Tag“ macht die alte Klosterkirche zu einem wichtigen Bezugs- und Ankerpunkt für die Menschen in einer hektischen und schnelllebigen Zeit.

Oelinghausen als „Offenes Haus Gottes“

Oelinghausen als Heiratsort hat Tradition. Viele Brautpaare, die Oelinghausen kennen und schätzen, gaben sich hier das „Ja-Wort“.  Hierher kamen auch  schon in früheren Zeiten Menschen, die in ihren Heimatpfarreien besondere Hürden zu nehmen hatten, die aufgrund unterschiedlicher Konfessionszugehörigkeit in ihrer eigenen Gemeinde an Grenzen stießen oder die aufgrund ihrer Herkunft und/oder ihres gesellschaftlichen Status  „Ausgeschlossene“  waren. Sie alle fanden in Oelinghausen eine Kirche, in der sie trotz bestehender Hindernisse getraut, in der ihre (manchmal nichtehelichen) Kinder getauft wurden und in der sie selbst durch zugewandte Seelsorger die Sakramente empfangen konnten.

Vom „offenen Haus Gottes“ zeugt auch heute noch das Fürbittbuch, das im Eingang der Kirche ausliegt und in das die Oelinghausen-Besucher ihre  Sorgen und Nöte eintragen können. Sie können sicher sein, dass die Schwestern in Oelinghausen ihre Anliegen auch heute noch mit in ihre Gebete einbeziehen.

Oelinghausen mit seiner Herzbank – mitten im Leben

Das Kloster und die Kirche in Oelinghausen sind nach wie vor Orte, an denen so mancher  gemeinsamer Lebensweg  seinen Anfang nimmt. So steht die Bank vor der Klosterkirche mit dem großen, überspannenden Herzen nicht nur symbolisch für Verliebte, Brautleute und Paare,  sondern vor allem als Angebot, hier Platz zu nehmen, den Ort zu genießen, den gemeinsamen Weg in den Blick zu nehmen oder zurück zu schauen und den spirituellen Eindruck dieses Ortes auf sich wirken zu lassen.